de | en

Nanuq

Qual der Wahl − Eines war schnell mal klar, ein typisches 08/15 Fahrzeug oder ein grosser Camper kommen nicht in Frage. Zwar bieten diese bestimmt mehr Komfort, sind aber so touristisch ;-). Als Buchhalter und Polygrafin sind unsere Auto-Kenntnisse noch) beschränkt. Es konnte also sein, dass wir uns bei der Suche nach dem geeigneten Gefährt im Internet fragten: «Du, uf däm Biudli, isch äch das dr Motor?» Unsere Begeisterungsstürme für einzelne Modelle kannten trotzdem keine Grenzen. Stundenlang durchforsteten wir das Internet und schrieben dutzende E-Mails. Nach unzähligem Hin und Her (alter VW Bus, ehemaliger Trek America Ford Van oder Land Rover) haben wir uns für den letzteren entschieden. Fündig wurden wir auf der Homepage von Land Rovers of Switzerland (www.lros.ch). Mit Jahrgang 82 und 110’000 km ist er zwar nicht mehr der jüngste aber wer ist das schon? Klein Carole fühlt sich jedenfalls wie eine Königin hinter dem Steuer! ... und wer hätte das schon gedacht?!

 

Ausbau & Extras − Die beiden vorgängigen Besitzer haben den Land Rover 109 bereits expeditionstauglich ausgerüstet. Der Benzinmotor wurde durch einen sparsameren Dieselmotor ersetzt. Extratank, zweite Batterie, Wassertank, Wasserfilter, Schnorchel, Dachträger und Kühlschrank sind ein- oder angebaut. Stauraum und Bett befinden sich im hinteren Teil des Wagen ... und das alles auf rund 3 m²! Aber in Mexico haben wir ja bewiesen, dass wir auch auf kleinem Raum (Zelt) ein Chaos anrichten können :-)

 

Nanuq − bedeutet in der Sprache der Inuit Eisbär. Stark, weiss-gelblich und in kalten Regionen daheim. Diese Eigenschaften passen doch wunderbar zu unserem Gefährt und Reiseziel. Bleibt nur zu hoffen, dass uns Nanuq ebenso schützt und warm hält wie ein echtes Eisbärenfell.

 

Verschiffung nach Baltimore (USA) − Für die Verschiffung haben wir uns für die RoRo (Roll on / Roll off) Variante entschieden, die wesentlich günstiger als ein Containertransport ist. Die Firma Seabridge for Motorhomes (www.sea-bridge.de) ist auf solche Verschiffungen spezialisiert und wurde auf zahlreichen Homepages von Weltenbummlern empfohlen.

Die erste Bewährungsprobe für unseren Land Rover als auch für uns ergab sich mit der Fahrt nach Bremerhaven (D) Mitte März. Von dort wurde das Fahrzeug im Frachtraum eines Containerschiffes nach Baltimore (USA) transportiert. Die ganze Verschiffungszeit dauert etwa drei Wochen.

 

Preis-/Leistungsverhältnis − Oft wurden wir gefragt, ob ein Fahrzeugkauf (oder Miete) in der USA nicht billiger käme. Ja, vermutlich wäre ein Kauf vor Ort wirklich etwas billiger, aber wie bereits erwähnt, wollten wir nicht ein 08/15 Fahrzeug und im Umrüsten haben wir auch keine Erfahrung. Mit unserem geländegängigen und umgebauten Land Rover haben wir die nötige Freiheit und können auch mal «wild» campieren. Zudem sind viele amerikanische Fahrzeuge wahre Benzinfresser. Hier hilft uns der sparsamere Dieselmotor. Ein Grossteil der Verschiffungskosten kann so wieder eingespart werden.