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Über den Icefield Parkway nach Jasper

Asiatische Weisheiten − Wir sind gemütlich am frühstücken, als ein Car voller Koreaner vor dem Visitor Center eintrifft. Einer der Koreaner interessiert sich für Nanuq und will wissen, ob wir da drin «leben». Ihn scheint das geringe Platzangebot nicht zu stören. «It’s good for connection between you» meint er in typisch asiatischem Akzent und mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Kurz darauf machen wir uns auf den Weg Richtung Banff. Wir wollen heute via Icefield Parkway nach Jasper fahren. Der 230 km lange Icefield Parkway führt mitten durch die Rocky Mountains im Banff und Jasper Nationalpark und bietet eine grandiose Berglandschaft, zahlreiche Gletscher, Seen. vielfältige Wandermöglichkeiten und eine interessante Tierwelt. Kein Wunder gehört diese Strasse bei den meisten Touristen auf’s Pflichtprogramm. Auf dem Weg durch diese überwältigende Landschaft wechselt das Wetter stetig. Nach Schneefall lacht uns kurz darauf die Sonne an.

 

Eifach dürärouä − Schon nach kurzer Zeit tauchen die Schaltprobleme des Vortages phasenweise wieder auf. In diesem bergigen Gelände keine gute Voraussetzung. Wenn das Runterschalten am Berg nicht klappt, was leider immer öfters passiert, muss Markus auf den Pannenstreifen (sofern vorhanden) ausweichen, anhalten, mit Ach und Krach den ersten Gang reinmurksen und dann von Null anfahren.

Unterwegs halten wir beim Crowfoot Glacier, dem noch zugefrorenen Bow Lake, dem türkisfarbenen Peyto Lake und dem riesigen Colubmia Icefield bzw. dessen Ausläufer dem Athabasca Glacier. Über eine Geröllhalde wandern wir an den Fuss des Gletschers. Wie fast überall auf der Welt ist auch der Athabasca Glacier stark am Schrumpfen und auf einer Informationstafel lesen wir, dass er vermutlich am Ende dieses Jahrhunderts ganz verschwunden sein wird. Bereits jetzt ist es bedenklich anhand der Markierungen zu sehen, wie viel kleiner der Gletscher über die letzten Jahrzehnte geworden ist. Gerne hätten wir auch noch ein paar Schritte auf dem Gletscher selbst unternommen aber zahlreiche Infotafeln warnen wegen der Gletscherspalten ausdrücklich davor. Die einzige Alternative ist, sich in einem der riesigen Schneebusse auf den Gletscher fahren zu lassen. Für uns ist diese Variante zu teuer. Abgesehen davon findet Lulu die riesigen Monster und Massenbeförderer sowieso doof.

Weiter fahren wir ohne Unterbruch nach Jasper. Gerne möchten wir unterwegs ein paar Mal kurz anhalten und uns umschauen, aber das Schalten wird immer schlimmer und mühsamer. Beinahe wären wir beim Columbia Icefield nicht mehr weggekommen. Wir wollen kein Risiko mehr eingehen und sind froh, solange Nanuq dahinrollen kann. Tony in Canmore hat ja gesagt, auf dem Highway muss man nicht viel schalten :-)