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Monkman Provincial Park

Wenig bekannter Schatz − Lulu hat am Vortag in einer Broschüre ein eindrückliches Bild der Kinuseo Falls im Monkman Provincial Park entdeckt. Da uns genauere Angaben fehlen, fragen wir im Visitor Center nach. Wir erfahren, dass sich der Park etwas südlich von Tumbler Ridge befindet. Das liegt zwar nicht auf unserem direkten Weg nach Nordern aber wir beschliessen trotzdem, uns den Wasserfall anzusehen.

Im Visitor Center machte man uns darauf aufmerksam, den Strassenzustand auf den letzten 65 km vor Ort abzuklären. Die starken Regenfälle der vergangenen Woche könnten der Forrestry Road (Waldwirtschaftsstrasse) zugesetzt haben. In Tumbler Ridge kann man uns aber nicht viel mehr sagen. Ihr einziger Tipp: «Lasst euch Zeit». Mindestens zwei Stunden sollen wir für die Strecke einrechnen. Mit den neuen Reifen nehmen wir die Schotterpiste in Angriff. Die Strasse ist zwar in einem recht guten Zustand aber wir brauchen tatsächlich zwei Stunden. Darin eingeschlossen sind aber auch ein paar Zwischenstopps um einen Schwarzbären und zwei Elche zu beobachten.

Bei unserer Ankunft im Park fängt es bereits an zu dämmern. Schnell werfen wir darum einen ersten Blick auf die Kinuseo Falls, die mit 60 m zwar höher, aber weniger breit sind als die Niagara Falls. Wegen des hohen Wasserstandes und dem Abendlicht wirken der Wasserfall besonders eindrücklich. Der Abstecher hat sich bereits jetzt gelohnt.

Auf dem Campground sind wir die einzigen Gäste und können den Stellplatz frei wählen. Nach der Selbstregistrierung kochen wir ein Chili und hoffen dadurch keinen Bären anzulocken. Müde aber glücklich schlüpfen wir in unsere Schlafsäcke und geniessen die Ruhe und den Frieden in dieser verlassenen Gegend.

Auch am nächsten Morgen begrüsst uns die Sonne. Zum Frühstück toasten wir einen Bagel und diesmal wirkt der Geruch tatächlich als Lockstoff. Der Ranger schaut vorbei und gibt uns weitere Informationen zum Park und dessen Wanderwege.

Wir wollen die Falls auf jeden Fall auch noch bei Tageslicht sehen und klettern deshalb runter zum Fluss. Der «Weg» hat es in sich. Er ist sehr steil und man kommt nicht umhin sich über umgekippte Baumstämme, Wurzeln, dickes Gebüsch und Geröllhalden zu kämpfen. Auch wenn die Lichtverhältnisse nicht mehr so optimal sind wie am Vorabend, sind wir ein weiteres Mal von den Wassermassen beeindruckt.

Am Nachmmittag unternehmen wir einen 2 1/2 stündigen Hike. Der Beaver Pond und Stone Corral Trail führt uns durch dichten Wald und vorbei an einigen Seen und Bächen. An mehreren Stellen haben Biber das Wasser gestaut, doch der Anblick der Nager selbst bleibt uns leider verwehrt. Die Corral Höhle ist noch voller Schnee und Eis. Wir dringen daher nicht weit vor. Eine andere kleine Höhle lassen wir gleich ganz aus, da wir befürchten bereits bei dem extrem schmalen Einstieg stecken zu bleiben.

Um nach Tumbler Ridge zurückzukehren, müssen wir wieder die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg zurücklegen. Wir hoffen, dass uns auf der Schotterpiste kein Holztransporter entgegenkommt. Der Ranger hat uns nämlich vor diesen Ungetümen gewarnt. Da fährt man besser freiwillig zur Seite, will man nicht unsanft von der Strasse gedrängt werden. Nun, wir haben Glück und die Strasse für uns alleine.

 

Tumbler Ridge − Wir kommen sicher in Tumbler Ridge an. Auf dem Lion’s Campground machen wir ein kleines Feuer und bräteln die Cervelats, welche wir in Canmore gekauft haben. Hmmm, fein! Nach dem Vergnügen folgt die Arbeit. Unter freiem Himmel errichten wir unser «Büro» und schreiben an den Reiseberichten. Irgendwann ziehen wir uns aber genervt in Nanuq zurück. Die Mücken lassen uns einfach keine Ruhe.

Wir sind noch wach, als wir ein ungewohntes Geräusch hören. Es tönt, als hätten sich die Eichhörnchen das Dach unseres Land Rovers als Spielplatz ausgesucht. Wir zünden ein wenig mit den Taschenlampen, können jedoch nichts aussergewöhnliches entdecken.