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Anglerglück in Teslin

Petri Heil − Da wir das Kanu eigentlich für eine Woche gemietet, es nun aber bereits zurückgebracht haben, nimmt uns Doug gratis auf einen Angelausflug auf dem Teslin Lake mit. Obwohl der Anfang beutemässig harzig verläuft, geniessen wir den Abend sehr. Einfach so auf dem See rumzutuckern, der untergehenden Sonne zuzuschauen, mit Doug über Gott und die Welt zu plaudern und dabei die Angelrute zu baden, hat etwas sehr beruhigendes. Es ist gar so beruhigend, dass es Doug verpasst, einen Fisch, der an seiner Rute angebissen hat, rechtzeitig ins Boot zu ziehen... schwupp und weg ist er.

Leider schlägt nun auch das Wetter um. Es fallen erste Regentropfen. Markus’ Fischerrute scheint sich elektrisch aufzuladen. Dreimal erhält er einen elektrischen Schlag. Beim vierten Mal ist es ein Fisch, der am Haken hängt und wild um sich schlägt. Souverän zieht Markus die Schnur ein. Doug hält währenddessen sein Netz bereit um den Fisch, sobald er an der Oberfläche ist, einzufangen. Nach einem Schlag auf den Kopf ist die Forelle tot und verschwindet im Cooler. Und schon zappelt die nächste Forelle an der Angel. Diesmal ist Doug an der Reihe. Routiniert holt auch er seinen Fisch an Bord.

Somit ist unser Nachtessen gesichert und das Forellenlimit erreicht. Pro lizenzierte Person darf man pro Tag nur eine Forelle fangen. Lulu hat zwar keine Lizenz gelöst, erhält nun aber auch eine Rute in die Hand gedrückt. Insgeheim hofft sie noch, dass keiner anbeissen möge, als ihre Schnur bereits heftig zuckt. «Hilfe! Was muess i jetz machä? Nimm Du.» Damit drückt sie Markus die Angelrute in die Hand. Dieser kommt ziemlich ins Schwitzen, als er den grossen «Brocken» einzieht. Nach einem Erinnerungsfoto wird die Forelle wieder in den See entlassen. Auch wenn wir unsere Tagesration noch nicht beisammen hätten, wäre dieser Fisch dank seiner Grösse heil davongekommen. Grosse Fische haben mehr Junge und sind daher geschützt.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Schon wieder hat Lulu einen am Hacken und holt in diesmal sogar selber an Land. Und auch diesmal liegt der Fisch über dem Grössenlimit. Tja, Lulu hat ganz offensichtlich ein Flair dafür, immer die grössten Fische an Land zu ziehen :-) Bevor wir zurück an Land fahren, fängt auch Markus nochmals eine Forelle, die wir aber ebenfalls wieder frei lassen.

Das Angeln hat total Spass gemacht und mit der Ausbeute sind wir ebenfalls sehr zufrieden. Es ist bereits Mitternacht, als wir den über dem Feuer gebratenen Fisch verzerren. Was für ein perfekter Tag!